Tunnelfabrik, Nordportale, Sommer 1945 (Staatsarchiv Ludwigsburg, EL 75 VI a Nr 6375)

 

Von Frühjahr 1944 bis Frühjahr 1945 exisitierte in Leonberg ein KZ, in dem insgesamt rund 5000 Häftlinge aus 24 Nationen Zwangsarbeit in dem zur Produktionsstätte umgebauten ersten deutschen Reichsautobahntunnel leisteten. In jeweils 12-Stunden-Schichten mussten sie die Tragflächen für die Me 262 fertigen, die sog. "Wunderwaffe", mit der die Nationalsozialisten den Endsieg zu erreichen versuchten. Der Willkür der SS ausgesetzt, unzureichend ernährt und an Seuchen erkrankt starben Hunderte im KZ und auf den Todesmärschen bei Auflösung des Lagers.

Die KZ-Gedenkstätte Leonberg e. V. hält die Erinnerung für die nachfolgenden Generationen wach, denn: „Wir alle sind dafür verantwortlich, was aus dieser Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft wird.“
Resolution Gedenkstättenkonferenz
Wir laden Sie ein, uns hier kennenzulernen und auch an unseren Aktivitäten teilzunehmen


Besuch aus Triest:  Roberto Goruppi (in roter Jacke) besuchte mit Familie und Freunden Mitte November die Gedenkstätte. Sein Vater Riccardo (links oben) und sein Großvater Edoardo (rechts unten) waren Häftlinge im hiesigen KZ. Der Großvater starb in Leonberg und ist auf dem Alten Friedhof bestattet. Sein Vater übenrlebte. Nachdem die Messerschmitt-Fabrik im April 1945 aufgegeben wurde, kam er auf einem Todestransport nach Oberbayern und wurde dort zusammen mit anderen Häftlingen schließlich von den Amerikanern befreit. Nach einem dreimonatigen Krankenhausaufenthalt konnte er endlich in seine Heimat zurückkehren. Er starb im Jahr im Jahr 2021.  Näheres siehe unter Biografien/Nachrufe.

 

Tunnelöffnungen und Führungen



DAS DOKUMENTATIONSZENTRUM IM ALTEN ENGELBERGTUNNEL IST VON MÄRZ BIS NOVEMBER
jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet
Führung durch die Ausstellung von 13.15- 14 Uhr an jedem 1. Sonntag im Monat
Zugang zum Alten Engelbergtunnel über Seestr. 123, Parkmöglichkeiten entlang der umliegenden Straßen. Anfahrt mit dem Bus 640 vom S-Bahnhof (S6) zur Haltestelle Blosenbergkirche (danach noch 7 Minuten zu Fuß bergauf) oder mit dem Bus 92 oder X2 bis Haltestelle Golfplatz (danach ausgeschilderter Fußweg bergab, ca. 7 Minuten)

Nach der Winterpause erste Öffnung am Sonntag 2. März 2025
Tunnelöffnung auf Anfrage auch während der Winterpause möglich




FÜHRUNGEN FÜR SCHULKLASSEN UND INDIVIDUELLE GRUPPEN AUF DEM "WEG DER ERINNERUNG"  AUF ANFRAGE

Anmeldung für Führungen s. Kontaktformular https://www.kz-gedenkstaette-leonberg.de/kontakt

weitere Informationen zu unseren Führungen

SIE WOLLEN SICH BEI UNS ENGAGIEREN?

Aktuelles

Nachruf auf Renate Stäbler

Renate Stäbler 1.3.1938 - Dezember 2024

Die KZ-Gedenkstätte Leonberg trauert um ein Urgestein unseres Vereins. Anfang Dezember ist Renate Stäbler im Alter von 86 Jahren verstorben.

Renate Stäbler war in den Jahren 1999 bis 2001 zusammen mit ihrer Partnerin, der langjährigen Redakteurin der Leonberger Kreiszeitung, Monica Mather, Mitglied der achtköpfigen Geschichtswerkstatt der Leonberger Volkshochschule zur Erforschung der Geschichte des KZ Leonberg. Seither war sie eine der aktivsten Mitglieder der 1999 gegründeten KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg, wie damals der Name unseres Vereins war.

Nachruf in der LKZ vom 13.12.2024

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.trauer-in-leonberg-eine-streitbare-kaempferin.f0bd08d6-e2e0-4d9f-a5b9-ffe7a4e41197.html


10.12.2024

Nachrufe

It can't happen here - Doch es kann !

Mittwoch, 13.November, 19.30 Uhr, Haus der Begegnung, Eltinger Str. 23, Leonberg
Vortrag mit der Kulturwissenschaftlerin Prof. Astrid Franke, Universität Tübingen
In Kooperation mit der Ev. Erwachsenenbildung Leonberg
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten

Nun ist es Realität - Es gibt ein Trump 2.0. Werden die nächsten vier Jahre das Ende der Demokratie in den USA bringen? Die Ankündigungen des kommenden Präsidenten lassen nichts Gutes erahnen.

In ihrem Vortrag beschäftigt sich die Kulturwissenschaftlerin Astrid Franke mit der Frage, ob die Wiederwahl von Donald Trump die USA in die Gefahr bringen bringen könnte, sich in eine Diktatur zu verwandeln und wie dieser Gefahr begegnet werden könnte.


13.11.2024

Veranstaltungen

EUGEN BOLZ

Freitag, 17. Mai 2024, 16.30 Uhr - 18.30 Uhr, Exkursion nach Stuttgart

Veranstalter: VHS Leonberg, Exkursionsleiter: Hans-Joachim Albinus

Kursnummer 241-1026LE, Teilnahmegebühr 13€,

Nach dem Attentat auf Hitler wurde Eugen Bolz, der sich dem Widerstandskreis Goerdelers angeschlossen hatte, verhaftet, zum Tode verurteilt und 1945 hingerichtet. Ihn schützte nicht, dass er Württembergs Justizminister war, dann Innenminister und zuletzt Staatspräsident.

Foto: Haus der Geschichte Stuttgart


17.05.2024

Veranstaltungen

Gismo Graf-Trio

Konzert mit dem Gipsy Jazz - Trio Gismo Graf
Donnerstag, 16.Mai, 19.30 Uhr in der Blosenbergkirche, Schleiermacherstr. 41

in Kooperation mit der Ev.Erwachsenenbildung Leonberg; Eintritt frei, um Spenden wird gebeten

Gypsy Jazz hat einen jungen, inzwischen weltweit bekannten Namen: Gismo Graf! Erst 31-jährig, kann er inzwischen auf eine sagenhafte Karriere mit zahlreichen Konzerten und Tourneen sowie bisher vier Album-Produktionen zurückblicken und hat als Gitarrist in der Gypsy- und Jazz-Szene bereits einen Spitzenplatz eingenommen. Somit gehört er zweifelsfrei zu den besten Gypsy Jazz- Gitarristen der Gegenwart.

Foto: Gismo Graf-Trio


16.05.2024

Veranstaltungen

Das Schicksal der Familie Guttenberger

Dienstag, 14. Mai 2024, 19.30 Uhr, Haus der Begegnung, Eltinger Str. 23, Leonberg

Die rassische Verfolgung der Sinti-Familie des Leonberger KZ-Häftlings Rudolf Guttenberger aus Schorndorf

Powerpoint-Vortrag von Lehrer i.R. Eberhard Abele, Schorndorf

Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Leonberg e.V. in Zusammenarbeit mit der Ev. Erwachsenenbildung Leonberg; Eintritt frei - um Spenden wird gebeten

Unter den 5000 Häftlingen des KZ Leonberg waren auch 21 Sinti und Roma, deren Namen wir kennen. Nach den Nürnberger Gesetzen gehörten sie zu den rassisch Verfolgten. Einer von ihnen war der damals 23jährige Sinto Rudolf Guttenberger aus Schorndorf.

Foto: Bundesarchiv Berlin R _165_S2


14.05.2024

Veranstaltungen

Sternwanderung

Leonberg bleibt bunt – und in Bewegung

Aus der Initiative der Demo ‚Leonberg bleibt bunt‘ vom 28. Januar hat sich ein parteiübergreifendes Bündnis aus Vereinen, Kirchen, Organisationen der Zivilgesellschaft und den Parteien im Gemeinderat geformt, das Aktivitäten zur Stärkung der Demokratie vernetzen und Engagement in der Zivilgesellschaft fördern will.

Am Donnerstag 09.Mai veranstalten wir eine Sternwanderung zur KZ-Gedenkstätte am Alten Engelbergtunnel.


09.05.2024

Veranstaltungen

Jahresmitgliederversammlung 2024

Jahresmitgliederversammlung mit Vorstandswahlen am Mittwoch, 20. März 2023, 19.30 Uhr, Blumhardt-Saal der Blosenbergkirche, Schleiermacherstr. 41,  Leonberg

Tagesordnung:

  1. Rechenschaftsbericht des Vorstands für das Jahr 2023
  2. Kassenbericht für 2023 – Aussprache - Entlastung des Vorstands und des Kassiers.
  3. Pläne für das restliche Jahr 2024 -  insbesondere die Pläne zum Ausbau von neuen Vereinsräumen.
  4. Wahl des Vorstands für ein Jahr
  5. Sonstiges

20.03.2024

Veranstaltungen

Jugend unter Gewaltherrschaft

Zeitzeugengespräch mit Nadiya Slyesaryeva 

Dienstag, 23. Januar 2024, 19 Uhr,  Haus der Begegnung, Eltinger Str. 23, Leonberg

Veranstaltung der KZ-Gedenkstätte Leonberg e.V. und der Ev. Erwachsenenbildung Leonberg anlässlich des Holocaustgedenktages 2024

DIE VERANSTALTUNG MUSS LEIDER AUSFALLEN, DA NADIYA SLYESARYEVA AM 31.12.23 VERSTORBEN IST.

Sie erlebte als Kind den Terror der Stalinzeit, den Zweiten Weltkrieg mit der Besatzung der Ukraine durch die Deutschen, kam ins KZ-Stutthof bei Danzig und musste schließlich in einer Fliesenfabrik in Stettin und auf einem Bauernhof in Neubrandenburg Zwangsarbeit leisten. Ihr Vater wurde 1937 vom NKWD verhaftet und erschossen, ihre Mutter kam in ein sog. Besserungslager. Nach dem Krieg konnte Nadiya Slyesaryeva endlich in ihre Heimat zurückkehren und wurde eine angesehene Bauingenieurin.

Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in Geislingen, wohin sie nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine 2022 geflohen war. Da war sie bereits 92 Jahre alt.

Foto: Privat


23.01.2024

Veranstaltungen