Ausstellung zur Erforschung der Geschichte der Landesministerien in der NS-Zeit
Das Projekt Erforschung der Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus, das 2014 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst initiiert und von der Baden-Württemberg Stiftung finanziert wurde, hat inzwischen seine Ergebnisse vorgelegt. Daraus ist auch eine Wanderausstellung entstanden, deren nächste Station das Innenministerium ist.
Damit werden die bisherigen Veranstaltungen, die sich mit der NS-Vergangenheit des früheren Innenministeriums beschäftigten – im Januar 2016 „Grafeneck 1940 - Euthanasieverbrechen in Südwestdeutschland“ und im Dezember 2016 „Eugen Bolz 1881 - 1945 in memoriam“ – um ein drittes Thema ergänzt.
Hauptgebäude des Württembergischen Innenministeriums in der Dorotheenstraße
(Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 1/50 Bü 8).
Eine wichtige Erkenntnis aus dem aktuellen Projekt ist eine neue Sicht auf die Rolle der Länderregierungen und ihrer Ministerien zwischen 1933 und 1945. Ging man bisher immer von einer weitestgehenden Gleichschaltung der staatlichen Verwaltungen durch die Berliner Zentrale aus, muss man nun größere Handlungsspielräume und Befugnisse als bisher geglaubt konstatieren. Somit wäre es oftmals durchaus möglich gewesen, Entscheidungen nicht oder in anderer Form zu treffen.
Zweites Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich vom 7. April 1933.
Im Projekt wurden auch die Karrieren damaliger Ministerialbeamter und ihre Fortsetzung nach Kriegsende beleuchtet. Wie überall in Deutschland kam es auch im Südwesten in großer Zahl zu einer erneuten Aufnahme in den öffentlichen Dienst.
Zur Eröffnung am 20. September 2017 um 10:30 Uhr werden der Historiker Prof. Dr. Frank Engehausen und zwei der Projektmitarbeiter sprechen. Es besteht Gelegenheit zu Fragen und Diskussion. Auch diese Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Informationen zum Forschungsprojekt im Internet unter www.ns-ministerien-bw.de.
Ausstellungseröffnung Mittwoch, den 20. September 2017, 10:30 Uhr
Programm
Konferenzsaal I um 10.30 Uhr: Begrüßung durch Dr. Reinhard Klee
Prof. Dr. Frank Engehausen (Universität Heidelberg),
Dr. Robert Neisen (Universität Freiburg) und
Dr. Christoph Raichle (Universität Stuttgart)
Die Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus – Bedeutung, Funktionsweise und Gestaltungsspielräume zwischen Gleichschaltung und regionaler Zuständigkeit am Beispiel der Innenministerien
Atrium 1: im Anschluss Besichtigung der Ausstellung
Ort: Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg.
Willy-Brandt-Straße 41, 70173 Stuttgart
Die Ausstellung wird im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration, Willy-Brandt-Straße 41, 70173 Stuttgart vom 20. September bis zum 3. November 2017 gezeigt. Sie ist montags bis freitags (außer an Feiertagen) zwischen 8:00 und 18:45 Uhr für Besucher frei zugänglich; der Eintritt ist frei.
Die Parkplatzsituation ist schwierig. Am besten mit ÖPNV nach Stuttgart "Hauptbahnhof". Von dort in ca.5 Minuten zu Fuß am Ziel.
https://im.baden-wuerttemberg.de/de/ministerium/anfahrt/