DGB kritisiert Stadtverwaltung

von Michael Schmidt
Leonberger Kreiszeitung 19.01.2012

Die Leonberger Stadtverwaltung befürchtet Randale zwischen Links- und Rechtsextremisten, wenn der Journalist Robert Andreasch einen Vortrag zum Holocaust-Gedenktag hält. Deshalb darf die KZ-Gedenkstätten-Initiative am Freitag, 27. Januar nicht ins Stadtmuseum. Dies verurteilt nun der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Man könne nicht nachvollziehen, weshalb Andreasch der falsche Referent sein soll.

"Im Gegenteil, er ist Experte auf seinem Gebiet", schreibt der DGB-Regionalvorsitzende Bernhard Löffler. "Verschweigen nützt nichts. Wegschauen bietet erst recht den Boden für rechtsradikale Strukturen." Vielmehr müsse sich gerade eine Stadtverwaltung an die Spitze eine Bündnisses gegen Rechtsextreme stellen.

Nach einem Andreasch-Vortrag im September 2011 hatten laut der Polizei Linke eine Gegendemo von Neonazis gewalttätig gestoppt, so die Polizei. Der OB verteidigt seine Entscheidung. Er will "Rechtsextremen nicht noch einmal die Chance bieten, sich als friedliche Demonstranten zu präsentieren", sagt Bernhard Schuler. "Außerdem darf die Stadt nicht zum Schauplatz von Gewalt durch Extremisten werden."

Hier finden Sie das Schreiben des DGB Region Nordwürttemberg an Herrn Oberbürgermeister Schuler in vollem Wortlaut
Und hier die Pressemitteilung des DGB "Verschweigen nützt gar nichts"


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