Gestohlene Erinnerung

#StolenMemory - Ausstellung vom 17. -28. Juli vor dem Neuen Rathaus Leonberg

Schmuck, Fotos, Papiere — die Nazis nahmen ihren Opfern bei der Verhaftung alle persönlichen Sachen ab. Die Arolsen Archives bewahren einige Tausend dieser Gegenstände auf. Sie suchen
die Familien der Opfer, um die gestohlenen Erinnerungsstücke zurückzugeben.

Die Wanderausstellung #StolenMemory erzählt die Geschichten der Suche.

In den Konzentrationslagern nahmen die Nationalsozialisten den Menschen ihre persönlichen
Gegenstände ab. Armbanduhren und Eheringe, Briefe und Familienfotos.
In den Arolsen Archives befinden sich noch rund 2.500 Umschläge mit persönlichen Gegenständen – sogenannte „Effekten“ – von ehemaligen KZ-Häftlingen. Diese gehören NS-Verfolgten aus über 30 Ländern, überwiegend aus Polen, Deutschland und der ehemaligen Sowjetunion. Die Effekten sind in den 1960er Jahren den Arolsen Archives mit der Auflage
ausgehändigt worden, sie an Überlebende oderdie Familien von NS-Opfern zurückzugeben.
In den 1980er Jahren wurde die aktive Suche eingestellt, weil mit den damaligen Möglichkeiten
immer weniger Familien gefunden werden konnten.

Als die Arolsen Archives 2015 die Fotos der Effekten mit den Namen der Besitzer*innen in
ihrem Online-Archiv veröffentlichten und ab 2016 die Kampagne #StolenMemory starteten,
gab es eine Welle der Hilfsbereitschaft bei der Suche nach Angehörigen der NS-Verfolgten.
Die digitale Welt bietet mit Social Media und online verfügbaren Archivbeständen (z.B.
Adressbücher von Stadtarchiven) bei der aktiven Suche viel mehr Möglichkeiten als noch vor
wenigen Jahren. Gemeinsam mit Freiwilligen aus Deutschland, Polen, den Niederlanden,
Belgien, Frankreich, Spanien, Norwegen und weiteren Ländern recherchieren die Arolsen
Archives und konnten in den ersten vier Jahren der Kampagne rund 500 Effekten an Familien
aushändigen. Neben Jugendgruppen beteiligten sich zahlreiche Journalist*innen, Hobby-
Forscher*innen und viele andere Privatpersonen an der Suche.

Bei der weltweiten Suche nach den Angehörigen der Opfer brauchen die Arolsen Archives

weiterhin Unterstützung von Freiwilligen, die sich vor Ort auskennen und recherchieren.

Öffnungszeiten: Mo-Fr. 08:30-20 Uhr; Sa/So 10-18 Uhr.

Eintritt frei

Weitere Infos:

https://arolsen-archives.org/lernen-mitwirken/ausstellungen-kampagnen/stolenmemory/

          


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