Jugend unter Gewaltherrschaft

Zeitzeugengespräch mit Nadiya Slyesaryeva 

Dienstag, 23. Januar 2024, 19 Uhr,  Haus der Begegnung, Eltinger Str. 23, Leonberg

Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Leonberg e.V. und Ev. Erwachsenenbildung Leonberg

Eintritt frei.

Sie erlebte als Kind den Terror der Stalinzeit, den Zweiten Weltkrieg mit der Besatzung der Ukraine durch die Deutschen, kam ins KZ-Stutthof und musste schließlich in Stettin in einer Fliesenfabrik und auf einem Bauernhof in Neubrandenburg Zwangsarbeit leisten. Ihr Vater wurde 1937 vom NKWD verhaftet und erschossen, ihre Mutter kam in ein sog. Besserungslager. Nach dem Krieg konnte Nadiya Slyesaryeva endlich in ihre Heimat zurückkehren und wurde eine angesehene Bauingenieurin.

Im Jahr 2000 gründete sie ein Frauenzentrum für Opfer totalitärer Regime. Diese Einrichtung hat sich neben der Hilfe für diese Frauen außerdem zum Ziel gesetzt, der jungen Generation die Geschichte des Landes zu vermitteln und sich für eine demokratische und starke Ukraine einzusetzen.

2002 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement als Zeitzeugin, die an  die NS-Besatzung und Verfolgung erinnert und verschiedene Projekte zur Unterstützung von Überlebenden der NS-Diktatur umsetzt. Nadiya Slyesaryeva ist Gesprächspartnerin in Schulen, Theatern und vielen anderen Einrichtungen und beschreibt, ausgehend von ihrer eigenen Lebensgeschichte, wie wichtig Menschenrechte und die Bewahrung von Erinnerung sind.

Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in Geislingen, wohin sie nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine 2022 geflohen war. Da war sie bereits 92 Jahre alt.


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