Rundbrief KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg Dezember 2003
Liebe Mitglieder und Interessierte an der Gedenkstättenarbeit in Leonberg,
wir wünschen Euch allen ein gutes Neues Jahr und laden hiermit ein zu einer wichtigen Mitgliederversammlung am Dienstag, 13. Januar 2004, wie zu drei weiteren geplanten Veranstaltungen.
Wie uns OB Bernhard Schuler in Aussicht gestellt hat, wird am 19. Januar der Planungsausschuss und am 27. Januar der Gemeinderat über unseren Antrag zur Errichtung einer Gedenkstätte vor dem Engelbergtunnel entscheiden. Es ist Zeit, dass alle Mitglieder und Interessenten über die bisherigen Bemühungen des Vorstands Näheres erfahren und über vielleicht nötige Änderungen mitentscheiden. Darüber wird ausführlich bei der Mitgliederversammlung gesprochen werden. Die Kosten für das geplante Opfer-Namensband und das Wachturm-Mahnmal, für die im Augenblick der Antrag auf Gestattung läuft (ohne die Ebenen der Erinnerung im Tunnel), werden auf 106.500 EURO geschätzt. Wie lässt sich das finanzieren?
Die übrigen Tageordnungspunkte werden wir bewusst kurz halten, um Zeit für den Hauptpunkt zu haben.
Dienstag, 13. Januar 2004, 19.30 Uhr, Samariterstift, Berthold-Graf-Saal,
Beachte: Seestraße 74 Erdgeschoss
(neues Gebäude, Eingang beim unteren Parkplatz)
Mitgliederversammlung der KZ-Gedenkstätteninitiative e.V.
(Interessenten willkommen)
Tagesordnung:
1. Rechenschaftsbericht des Vorstandes über das Jahr 2003
2. Kassenbericht des Kassiers und Prüfungsbericht der Kassenprüfer
3. Entlastung von Vorstand und Kassier
4. Hauptpunkt: Die geplante KZ-Gedenkstätte vor dem Engelbergtunnel – Bericht und Aussprache über die bisherige Planung, Stand des Genehmigungsverfahrens, die Finanzierung
5. Satzungsgemäße Neuwahlen bzw. Bestätigung der Ämter für ein weiteres Jahr
6. Sonstiges
Sonntag, 25. Januar 2004, 11.15 Uhr, Stadtmuseum Leonberg, Pfarrstr.1 (neben der Stadtkirche)
Vortrag von Renate Stäbler aus Anlass des Holocaust-Gedenktages
Schwierigkeiten des Erinnerns – Über den Umgang der Leonberger mit dem Konzentrationslager nach 1945
Renate Stäbler hat zusammen mit der Journalistin Monica Mather die Nachkriegs- bzw. Rezeptionsgeschichte des KZ Leonberg erforscht. Dabei wurden bisher unbekannte Dokumente entdeckt und kompetente Zeitzeugen befragt. In der Leonberger KZ-Geschichte spiegelt sich die Ende der 40-Jahre einsetzende Schlussstrichmentalität der Deutschen und die Polarisierung des Kalten Krieges ebenso wie der Aufbruch der 68-er Jahre. 1979 kam es zum ersten öffentlichen Versuch der Aufarbeitung des Geschehenen. Weitere 20 Jahre später folgte die Gründung der KZ-Gedenkstätteninitiative, wesentlich später als an vergleichbaren Orten.
Weitere Termine 2004 - Termine 2004 – Termine 2004 - Termine 2004 –
Dienstag, 27. Januar 2004, 19.00 Uhr, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Atrium
Eröffnung einer Fotoausstellung über den Besuch des Französisch-Leistungskurses in Charmes und Senones (Frankreich) auf Einladung der ehemaligen Leonberger KZ-Häftlinge aus Frankreich
Schülerinnen und Schüler der jetzigen Jahrgangsstufe 13 des ASG haben zusammen mit StDin Gerda Mendler und drei Mitgliedern der KZ-Gedenkstätteninitiative im Juni 2003 Orte im Moseltal und den Vogesen besucht, in denen eine größere Zahl meist junger Männer im September 1944 im Rahmen einer Vergeltungsmaßnahme verhaftet und zum Teil nach Leonberg gebracht wurden. Die Schülerinnen und Schüler berichten anhand von Fotos, die der Fotograf Volger Kucher dabei gemacht hat, von den eindrücklichen Begegnungen und Gesprächen mit ehemaligen Häftlingen, mit Schülerinnen und Schülern und den Spitzen der Städte Charmes und Senones.
Dienstag, 3. Februar 2004, 19.30 Uhr, Haus der Begegnung
(Veranstaltung der Ev. Erwachsenbildung zusammen mit der KZ-Gedenkstätteninitiative)
Vortrag: Prof. Dr. Wolf Ritscher (Psychotherapeut):
Auschwitz reicht bis ins zweite und dritte Glied - Familien nationalsozialistischer Täter und Täterinnen in der Drei-Generationen-Folge
Prof. Ritscher hat im September 2003 auf Einladung der KZ-Gedenkstätteninitiative einen anschaulichen und eindrücklichen Vortrag über die „Traumatisierungen in den Familien der Opfer des Nationalsozialismus“ gehalten. Dabei entstand der Wunsch, von diesem ausgesprochenen Experten auf diesem Gebiet auch eine ergänzende Darstellung über die Traumatisierungen in den Familien der Täter zu hören.
Sonntag, 11. April (abends), bis Sonntag, 18. April 2004 (frühmorgens):
(Veranstaltung der Evang. Erwachsenenbildung, Haus der Begegnung, Tel. 947030)
Wiederholung der Studienreise nach Auschwitz, Krakau und Prag
Unter Leitung von Prof. Dr. Karl Grob (Tel. 27560) wird die im Herbst 2002 in Verbindung mit der KZ-Gedenkstätteninitiative durchgeführte Studienreise mit gleichem Programm wiederholt. Bahnfahrt. Unterkunft in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz/Oswiecim. Preis ca. 560 €, Zuschlag für Einzelz. und Schlafwagen. Auskunft/Anmeldung bis 10.2.2004. Tel. 947030
Vorbereitungsabende im Haus der Begegnung am 10.3 und 23.3.2004.