Rundbrief KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg Dezember 2004

Liebe Mitglieder und Interessierte an der Gedenkstättenarbeit in Leonberg,

wir wünschen Euch allen ein gutes Neues Jahr und laden hiermit ein zur wichtigen Jahres-Mitgliederversammlung am Donnerstag, 20. Januar 2005, wie zur traditionellen Vortragsveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag am Sonntagvormittag, 30. Januar 2005 (siehe Rückseite).

Vorab aber die erfreuliche Kunde: Dank der Spendenfreudigkeit und Aktivität vieler Mitglieder und Freunde ist die Finanzierung der Namenswand so gut wie gesichert. Allein auf dem Nikolausmarkt konnten 1300 EURO gesammelt werden. Vielen Dank! Wenn der noch überraschend in Aussicht gestellte Zuschuss aus dem Kulturprogramm der EU im neuen Jahr bei uns eintreffen wird, sind die für die Namenswand erforderlichen 50.000 EURO auf unserem Konto. Weitere Spenden bitten wir nicht mehr mit der Zweckbindung „Namenswand“ zu kennzeichnen, sondern allgemein als „Spende“ zu deklarieren, sodass wir diese für die nicht geringen Kosten der Einladung ehemaliger Häftlinge und ihrer Begleitpersonen wie für die Unkosten der Feier am 8. Mai 2005 verwenden können. Es soll für uns alle ein eindrucksvolles Fest werden!


Mitgliederversammlung der KZ-Gedenkstätteninitiative e.V.(Interessenten willkommen)
Donnerstag, 20. Januar 2005, 19.30 Uhr, Samariterstift, Atrium
Seestraße 80 Erdgeschoss

Tagesordnung:
1. Vortrag Klaus Beer:
„Der einsame Gedenkstein zur Erinnerung an den Tod des jungen Soldaten Kurt Braun in Leonberg am 12. Februar 1945.“
2. Rechenschaftsbericht des Vorstandes über das Jahr 2004
3. Kassenbericht des Kassiers und Prüfungsbericht der Kassenprüfer
4. Entlastung von Vorstand und Kassier
5. Satzungsgemäße Wahl des Vorstands für 2005
6. Planungen für die Feier zur Einweihung der Gedenkstätte (Namenswand) am 8. Mai 2005 und zur Begleitung der eingeladenen Gäste aus dem Ausland in diesen Tagen
7. Sonstiges


Vortrag von Professor Konrad Plieninger zum Holocaustgedenktag
Sonntag, 30. Januar 2005, 11.15 Uhr
Stadtmuseum Leonberg, Pfarrstr. 1 (neben der Stadtkirche)

Als Flakhelfer im Schatten von Auschwitz
Zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz vor 60 Jahren

Der Historiker Professor i.R. Konrad Plieninger, Jg. 1928, der im Krieg und in der Nachkriegszeit im Leonberger Dekanat aufgewachsen ist, war mit seiner Gymnasialklasse 1944/45 als junger Flakhelfer im Einsatz wenige Kilometer vor den Toren des Vernichtungslagers Auschwitz. Am 2. August 1944 schrieb einer der Flakhelfer nach Hause: „Es lässt sich hier noch verhältnismäßig gut leben.“
Als Pädagoge und Historiker, der viele Jahre als Fachleiter am Studienseminar Esslingen für die Ausbildung von gymnasialen Geschichtslehrern verantwortlich war, hat ihn – auch als unmittelbaren Zeitzeugen – zunehmend die Frage der Bedeutung des Erinnerns an den Holocaust beschäftigt. Zusammen mit damaligen Mitschülern hat er in einem von ihm 2001 herausgegebenen bemerkenswerten Buch „Erzählt es euren Enkeln“ (Minner-Verlag, Kornwestheim, ISBN 3-922545-24-6) sich den Fragen gestellt, die in seinem Vortrag eine Rolle spielen werden.

Eine Veranstaltung der KZ-Gedenkstätteninitiative gemeinsam mit dem Stadtmuseum. Eintritt frei.


Begleiter und Übersetzer für die Zeit um den 8. Mai 2005 gesucht

Wie immer wieder angekündigt, werden wir zur Einweihung der Namenswand am 8. Mai 2005 alle noch lebenden ehemaligen KZ-Häftlinge, Gestapohäftlinge und Zwangsarbeiter mit ihren Angehörigen nach Leonberg einladen. Soweit sie noch der Einladung folgen können, werden sie mehrere Tage unsere Gäste sein. Dazu suchen wir Begleiter, die der jeweiligen Sprache mächtig sind und zwar Französisch, Italienisch, Slowenisch, Tschechisch. Holländisch, Hebräisch, Norwegisch, Russisch, Englisch und Ungarisch. Meldung an eines der Vorstandsmitglieder.


Spendenaufruf für eine Augenoperation

Unser Freund Pjotr Kudrjaschow aus der Ukraine, 1944/45 OST-Zwangsarbeiter in Leonberg, der mehrmals schon Gast in Leonberg war, leidet am grauen Star und sollte sich anlässlich seines Besuchs im Frühjahr im Anschluss an die Feierlichkeiten zum 8. Mai hier einer Augenoperation unterziehen. Nach Angaben der behandelnden Ärztin kostet die Operation einschließlich Vor- und Nachsorge 1200 EURO.
Wer sich an den Kosten beteiligen möchte, den bitten wir, seine Spende auf das private Konto unseres Vorstandsmitglieds Beate Adler, Arndtstraße 6 (Tel. 25223), zu überweisen: Konto Nr. 88 512 99 bei der Kreissparkasse Böblingen (BLZ 603 501 30), Stichwort: Augenoperation. Beate Adler verwaltet die eingehenden Spenden treuhänderisch. Da karitativen Aufgaben nicht zu den satzungsgemäßen Zielen unseres Vereins gehören, kann die Gedenkstätteninitiative dafür keine Spendenbescheinigungen für das Finanzamt ausstellen.


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