Rundbrief KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg Juni 2009

Besuch von Schülern und ehemaligen KZ-Häftlingen aus Frankreich

Liebe Mitglieder und Freunde der KZ-Gedenkstätteninitiative,

wie wir Euch seit längerem immer wieder angekündigt haben, werden am kommenden Samstag, 27. Juni 2009, französische Schülerinnen und Schüler aus Charmes und Umgebung uns besuchen. Inzwischen haben wir genauere Informationen. Zu Gast werden sein 22 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren zusammen mit einer Delegation von 23 Erwachsenen, darunter ehemalige KZ-Häftlinge und Resistance-Mitglieder aus Charmes und Umgebung Leonberg.

Sie werden am kommenden Samstag um 12 Uhr offiziell von Oberbürgermeister Schuler vor dem alten Rathaus empfangen. Dazu ist die Bevölkerung und seid Ihr herzlich eingeladen.

An der Begegnung nehmen 27 französisch sprechende Schülerinnen und Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums und des Albert-Schweitzer-Gymnasium teil. Die Reise ist für die französischen Schüler die Anerkennung für die erfolgreiche Teilnahme an einem jährlich statt findenden Wettbewerb zur deutsch-französischen Geschichte im Zweiten Weltkrieg.
In Begleitung der Schüler befindet sich auch der ehemalige Leonberger KZ-Häftling Albert Montal mit Gattin, der mit 15 Jahren nach Leonberg kam, ebenso Bürgermeister Gilbert Claudel mit Gattin von Charmes, einer Stadt im Moseltal, die von den Deutschen total zerstört wurde. Die Herren Montal und Claudel werden vor dem alten Rathaus ein Grußwort für uns Leonberger sprechen, ebenso der Vorsitzende der Deportiertenvereinigung im Departement Vosges, Jean-Paul Friaisse. Der Besuch ist zugleich ein Gegenbesuch zur mehrtägigen Fahrt einer Schülergruppe des Albert-Schweitzer-Gymnasiums im Juni 2003 nach Charmes.
Das Programm sieht u.a. eine Führung auf dem „Weg der Erinnerung“ in drei Gruppen in französischer Sprache zwischen 14 und 16 Uhr vor. Gegen 15 Uhr legen die französischen Gäste vor der Namenswand ein Blumengebinde nieder zum Gedenken an 39 Franzosen, die im Alter zwischen 18 und 58 Jahren als KZ-Häftlinge in Leonberg verstorben sind. Weitere 17 Franzosen, deren Namen wir kennen, wurden von Leonberg in das Sterbelager Vaihingen/Enz verbracht, wo sie zwischen Dezember 1944 und April 1945 ebenfalls verstarben. Auch dazu seid Ihr eingeladen. Dem Rundgang in Leonberg schließt sich – allerdings im geschlossenen Kreis von hauptsächlich jugendlichen Gästen und derer, die als Mithelfende sich angemeldet haben - ein festlicher Abend der Begegnung im Haus der Begegnung an. Am Sonntag reisen die französischen Gäste, deren Aufenthalt in Leonberg durch den Gemeinderat finanziert wird, weiter nach Tübingen zur Altstadtbesichtigung und einer Stocherkahnfahrt. Dabei sind auch nochmals einige Leonberger Schülerinnen und Schüler mit dabei, ehe wir unsere Gäste aus Frankreich endgültig verabschieden.

Eberhard Röhm, Vorsitzender der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg


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