Von der Ausgrenzung zum Völkermord

Eröffnung der Ausstellung 'Ausgrenzung, Raub, Vernichtung' am 8. November, 19 Uhr, Stadtkirche Leonberg, mit Heinz Högerle, Kurator der Ausstellung. Eintritt frei.

In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 brannten die Synagogen, Geschäfte jüdischer Mitbürger wurden zerstört und geplündert, tausende Juden schaffte die NS-Regierung in Konzentrationslager. Dieser Tag war der Wendepunkt von schein-legalen Ausgrenzungen und Enteignungen zum offenen Terror mit Raub und Mord: die NS-Gesellschaft auf dem Weg in den Völkermord.

Im Gedenken an diese Ereignisse zeigt die KZ-Gedenkstätte Leonberg in Zusammenarbeit mit der Stadt Leonberg und der Ev. Erwachsenenbildung im Stadtmuseum die Ausstellung

„Ausgrenzung – Raub – Vernichtung.

NS-Akteure und Volksgemeinschaft‘ gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933–1945“

Heinz Högerle vom Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb und Mitherausgeber von Buch und Ausstellung berichtet in der Stadtkirche Leonberg über die Entwicklung vom „Sozialen Tod“ über die Ausraubung bis zur Ermordung der Juden aus unserer regionalen Nachbarschaft. Er geht auf die Handlungen zahlreicher Akteure aus NSDAP, Gestapo, Kommunen, Wirtschaftsverbänden, Industrie- und Handelskammern, Handwerksinnungen, Firmen und vielen am Raub interessierten Bürgern ein – und auf die besondere Rolle der Finanzbehörden bei der Enteignung jüdischer Betriebe.

Anschließend eröffnet er auf einem Rundgang im Stadtmuseum die Ausstellung

Die Ausstellung gastiert vom 9. bis 20. November im Leonberger Stadtmuseum. Öffnungszeiten dienstags bis freitags 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags 13 bis 18 Uhr. Schulen können außerhalb dieser Zeiten auch vormittags die Ausstellung besuchen, Anmeldung unter emsch-inikz@web.de

Zur Ausstellung ist das gleichnamige Buch erschienen, es kann bei Besuch der Ausstellung erworben werden.

Ergänzend zur Ausstellung berichtet Eberhard Röhm von der KZ-Gedenkstätte am Sa., 12.11., 19.00 Uhr in der Stadtkirche über die „Württembergische Pfarrhauskette“, die bis 1945 jüdische Mitbürger versteckte.

Und am 19.11., ebenfalls um 19 Uhr in der Stadtkirche, findet ein Konzert mit Jontef statt, der einzigartigen deutschen Klezmer-Musikgruppe aus Tübingen

Bildnachweise:

  • Foto: Gröger, Quelle: Stadtarchiv Tübingen
  • Heinz Högerle, Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e. V.

Quelle: Neue Rottweiler Zeitung, Louisa Mugabo (lm)


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